Meine Junghundezeit

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Mit vier Monaten wird hund zum Junghund. Oder zum Pubertier, wie Frauchen sagt... Eine spannende Zeit für mich - plötzlich riechen andere Hunde sehr spannend und ganz besonders die Hundedamen. Ich habe mich das erste Mal verliebt!!! Leider hat die hübsche Golden Retriever- Lady meine Liebe so gar nicht erwidert. Oh je, was hatte ich für einen Liebeskummer! Einen ganzen Tag lang habe ich geweint! Heute sehe ich das alles gelassener - auch andere Hündinnen haben schöne Töchter! Aber damals...

 

Wenn ein junger Rüde wie ich erwachsen wird, muss man natürlich auch lernen, zu markieren - gar nicht so einfach, auf drei Beinen zu stehen und dann auch noch den Baum richtig zu treffen (und nicht etwa die eigenen Füße!), das könnt ihr mir glauben! Aber es ist unheimlich wichtig, schließlich sollen ja alle anderen Hunde auch wissen, dass ICH der stärkste, größte und überhaupt wichtigste Rüde der ganzen Gegend bin! Und überhaupt, was fällt denen eigentlich ein, MEINE Bäume zu markieren?!? Ja, und ich habe mich mit allen angelegt, die mir blöd gekommen sind! Auch das sehe ich heute gelassener... Sollen die anderen doch pöbeln, was geht's mich an?

 

 

Baustelle Gehirn?

Frauchen sagt, die Junghundezeit war für sie auch ganz schön anstrengend. Ich hätte manchmal gar nicht richtig zugehört und einfach überhört, wenn sie gerufen hat. Kann ich mich jetzt nicht so dran erinnern, aber wenn sie das sagt... Während der Junghundezeit wird wohl das Gehirn neu strukturiert - wie bei Menschen in der Pubertät. Außerdem werden ganz viele Hormone im Körper ausgeschüttet, das sind Botenstoffe, die im Körper verschiedene Vorgänge, wie zum Beispiel auch das Erwachsen-werden steuern. Manchmal sind eben andere Dinge wichtiger als Frauchen: andere Hunde, weghoppsende Hasen, markierte Stellen im Gras,... Wenn hund da dann so richtig konzentriert darauf ist und das Gehirn ja sowieso gerade eine Baustelle ist, da kriegt man irgendwie nicht alles so richtig mit. Kennt auch jeder Jugendliche in der Pubertät (und dessen Eltern), oder nicht? Da geht es uns Hunden nicht anders als euch Menschen.

 

Wegen der ganzen Hormone sind viele Dinge plötzlich auch ganz schön gruselig. Ich habe mich besonders abends im Dunkeln echt oft vor Dingen erschreckt, die ich eigentlich kenne. Aber im Dunkeln und mit Hormoncocktail im Blut sehen die eben anders aus... Da kann eine Topfpflanze auf der Fensterbank schon mal zu einem gruseligen Horrormonster mutieren... Habe ich jedenfalls vorsichtshalber mal angebellt... Frauchen nennt das meine "Huhu-Zeit". Jaa, ich geb's ja zu, manchmal habe ich schon unnötig Alarm geschlagen und es war gar kein Monster in Sicht... Aber besser einmal zu viel als einmal zu wenig gebellt, oder?

 

Trotz Baustelle im Gehirn habe ich auch in meiner Junghundezeit viel gelernt. Ich habe natürlich weiter die Hundeschule besucht und fleißig mit Frauchen geübt. Wenn du mehr über meine Hundeschule lesen möchtest: Hier geht es zur Seite der Hundeschule

 

Sachkundeprüfung und Hundeführerschein

Frauchen und ich mussten noch die niedersächsische Sachkundeprüfung machen, das ist hier in Niedersachsen Pflicht für jeden Hundehalter. Die theoretische Prüfung hat Frauchen schon abgelegt, bevor ich geboren wurde. Jetzt mussten wir im Mai 2016 zusammen für die praktische Prüfung ran! War aber gar nicht so schwer, finde ich.

Außerdem habe ich mit Frauchen einen Hundeführerscheinkurs besucht. Da muss man ganz schön viel üben, denn in der Prüfung wollen die Prüfer eine ganze Menge sehen:

  • brav ins Auto ein- und aussteigen (finde ich leicht!)
  • an lockerer Leine gehen (nicht ganz so einfach)
  • Fuß gehen (hmm... lästig, aber machbar)
  • auf Ruf kommen (na klar! wenns dafür Wienerle gibt!)
  • 2 Minuten in Sitz oder Platz an einer Stelle bleiben und Frauchen ist 30 Meter weit weg (ganz schwierige Übung, warten ist blöd!)
  • Sachen hergeben (kann ich super!)
  • auf Kommando (Korrekturwort) etwas sein lassen (also leckere Sachen vom Boden nehm ich schon gern...)
  • einen Maulkorb tragen (blödes Teil, aber muss ja)
  • sich fixieren lassen, damit z.B. ein Tierarzt untersuchen kann (kein Problem!)
  • Fahrstuhl fahren mit fremden Personen (ist ok, aber nicht meine Lieblingsübung)

und noch vieles mehr! Das alles auch mit Ablenkung durch andere Hunde, Jogger, Fahrradfahrer, Reiter etc. Oder sogar am Hauptbahnhof, wo total viel los ist! Da mussten Frauchen und ich echt viel trainieren, aber es hat sich gelohnt: Am 05.06.2016 haben Frauchen und ich den BHV-Hundeführerschein Stufe 2 bestanden!

Auf dieser Internetseite kannst du mehr zum BHV-Hundeführerschein lesen

 

Neben all dem Üben und Trainieren, Hundedamen hinterherschnüffeln und auf gruselige Sachen aufpassen muss auch ein Junghund ganz viel schlafen... Das ist mir manchmal echt schwergefallen, einzuschlafen. Geholfen hat mir da wirklich meine Hundebox. Frauchen hat mich immer da hineingeschickt, wenn ich viel zu müde war. Sie sagt: "nach müde kommt blöd." Recht hat sie irgendwie... Und im Schlaf kann sich das Gehirn eines Junghundes echt wunderbar erholen und frisch und munter kann man dann die nächsten Abenteuer erleben!

 

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